
Ohne Social Media bist du im Eimer!
Warum funktioniert Social Media so gut?
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Für die meisten Menschen ist es das wichtigste, Glück zu empfinden und Schmerz zu vermeiden. Dafür hat unser Gehirn mit dem Lust- und Schmerzzentrum sogar eigene Areale entwickelt. Die funktionieren so perfekt, dass wir uns gar nicht bewusst entscheiden, wann uns etwas glücklich macht und wann uns etwas schmerzt.
Wir reagieren einfach und folgen so der archetypischen Ursehnsucht nach Glück.
Das setzt - so haben wir das gelernt - funktionierende Beziehungen voraus. Alles, was nach sozialer Nähe riecht, verknüpfen wir mit Zugehörigkeit. Und damit mit Aufgehoben sein, mit Sicherheit.
Und nicht zuletzt mit Selbstwert.
Der Siegeszug von Facebook & Co. ist also weniger eine geniale Leistung eines Einzelnen als vielmehr die fast schon triviale Erkenntnis, dass wir Eigennutz-Junkies sind, die sich wahnsinnig gerne „mitteilen“.
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Was. Habe. Ich. Davon?
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Neurowissenschaftler zeigen mit unbestechlicher Genauigkeit von Gehirn-Scans, wie wir auf bestimmte Signale reagieren. Daraus lässt sich heute zweifelsfrei ableiten, dass die stärkste aller Triebfedern unseres Handelns die Eigennutzmotivation ist.
Je stärker nämlich das Belohnungszentrum aktiviert wird, desto wahrscheinlicher ist unser Tun, das dem jeweiligen Signal folgen wird. Auch wenn es faktisch nicht wirklich klug ist.
So haben beispielsweise neurowissenschaftliche Studien gezeigt, dass ein höherer Preis (der im Schmerzzentrum verortet wird) deutlich nebensächlicher wird, wenn gleichzeitig das Belohnungszentrum aktiviert wurde.
Was (nebenbei bemerkt) darauf hindeutet, dass die Kommunikation von Werten unter gar keinen Umständen vernachlässigt werden darf!
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Zu viel des Guten!
Wenn der Nucleus accumbens ins Spiel kommt, freut sich der Mensch. Denn dann geht´s um Belohnung! Eingebettet in das mesolimbische System unseres Gehirns ist er stark in emotionale Lernprozesse eingebunden und spielt damit eine zentrale Rolle, wenn es darum geht, uns etwas Gutes zu tun!
Das wäre die gute Nachricht.
Die schlechte: Jedes Signal kann auch überstrapaziert werden! Wir reden dann von Reizüberflutung - und reagieren (völlig automatisch) mit Abschaltmechanismen.
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Um denen aus dem Weg zu gehen hilft nur eines:
Kommuniziere bedacht mit deinen Kunden! Soziale Kompetenz und emphatisches Miteinander haben nichts - aber auch GAR NICHTS - mit dem eintausendsten Katzenbild oder der sensationellen Veröffentlichung deines Mittagessens zu tun!
Dein Gegenüber ist täglich mit 3 Milliarden anderen im Internet unterwegs. Also erzähl ihm keine Märchen. Die kennt er alle schon!
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Du bist nicht allein!
Das ist, was dir SocialMedia eigentlich verkauft: Du bist nicht allein!
Daran glauben bei Facebook 1,6 Milliarden Nutzer.
Bei Pinterest sind es 100 Millionen,
bei Twitter 320 Millionen,
bei Instagram 400 Millionen,
bei Skype 300 Millionen,
bei WhatsApp 900 Millionen,
bei LinkedIn 100 Millionen,
bei Vimeo 170 Millionen
und bei You Tube eine glatte Milliarde,
Das sind alles andere als „Nur Nutzer“. Hinter jeder Tastatur und jedem Monitor, sitzt ein einzelner Mensch, der nicht beschissen werden möchte. Der seinen Vorteil sucht. Und der sich wehrt. Das hat die Machtverhältnisse umgedreht!
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Die neue Spirale der Wertschöpfung
„Wenn du in der normalen Welt einen Kunden unzufrieden machst, erzählt er das im Schnitt 6 anderen Personen. Wenn du im Internet deine Kunden unzufrieden machst, dann erzählen sie das 6.000 anderen.
(Amazon-Chef Jeff Bezos)
Menschen teilen negative Nachrichten lieber als positive. Das mag man bedauern, es ist aber so. Die einzig wirksame Strategie gegen so ein Haifischverhalten:
Du weißt, was deine Kunden wollen. Und du gibst es ihnen.
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1 Definiere dein Ziel.
2 Entwickle deine Buyer Persona.
3 Identifiziere deine Netzwerke.
4 Setze Schwerpunkte.
5 Plane. Wenigstens ein bisschen.
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1 Definiere dein Ziel.
Was willst du mit deinem Social Media Engagement erreichen?
Das festgelegte Ziel dient zur Beantwortung aller nachfolgenden Fragen. Was hier nicht eindeutig geklärt ist, beschert dir später Frust und Schmierentheater.
Hinterlege so viel als möglich mit Vorher- Nachher-Zahlen.
Da jedes Unternehmen andere Schwerpunkte hat, empfehle ich hier Mister Google. Die Treffer helfen in kürzester Zeit, dir über deine Ziele (die möglichen und die unmöglichen) klar zu werden.
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2 Entwickle deine Buyer Persona.
Früher sprach man von von Zielgruppen. Ich empfehle aber, noch eine Schicht tiefer zu gehen. Stell dir eine reale Person vor, der du dein Angebot verkaufen möchtest!
Wenn deine Informationen, Texte, Bilder und Preise so sind, dass du glaubst, dieser Person müsste das gefallen - dann raus damit.
Beobachte deren Verhalten, und optimiere, so lange es notwendig ist.
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3 Identifiziere deine Netzwerke
Welche sozialen Netzwerke oder Foren sind hilfreich? Ich gehe hier nach dem Prinzip „Weniger ist mehr“ vor.
Facebook ist das weltweit größte Netzwerk mit guten B2C-Möglichkeiten. Die jüngeren Nutzer werden weniger, die älteren Nutzer werden mehr.
You Tube ist die wichtigste Videoplattform in Deutschland, vornehmlich B2C. Vimeo holt auf, wird aber mehr im Businessbereich belegt.
Twitter ist ideal für Influencer-Marketing.
Dein Blog liefert Hintergrundinfos, lanciert Neuheiten, unterstützt Expertenstatus.
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Und deine Website ist das zentrale Informationsmedium deines Unternehmens.
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4 Setze Schwerpunkte
Je mehr unterschiedliche Inhalte du lieferst, desto verwässerter wird dein Status. Du kannst nicht auf allen Hochzeiten tanzen. Entscheide dich für möglichst eine Braut. Und dann kommuniziere alles, was nachvollziehbar damit zu tun hat.
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Immer unter der Voraussetzung: Der Köder muss dem Fisch schmecken. Nicht dem Angler!
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5 Plane. Wenigstens ein bisschen.
Du brauchst regelmäßig neue Themen. Inhalte, die schon ein paar Jahre alt sind, werden vom Kunden sofort mit Missachtung abgestraft! Also erstelle einen Redaktionsplan. Halte fest, wer wann welche Inhalte in welche Netzwerk stellt.
Und lass das NICHT DEN PRAKTIKANTEN machen!!!
Social Media hat die Kommunikation komplett verändert und ist vielmehr Kür als Pflicht. Wer das noch immer nicht begriffen hat, sägt an dem Ast, auf dem er sitzt.
Also: Blog-Beiträge, Fallstudien. Geschichten, Bilder, Videos, Infografiken… solange du im Thema bleibst, darfst du ruhig immer wieder die Formate wechseln.
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FAZIT
Von allen Internetnutzern in Deutschland sind 78 % in mindestens einem sozialen Netzwerk angemeldet.
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30 Millionen Deutsche allein auf Facebook.
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Und: soziale Netzwerke sind der beliebteste Zeitvertreib und eine hervorragende Plattform mit enormem Potential.
Falls Social Media aber nur eine Option ist, um mal was Neues auszuprobieren: Lass die Finger davon!
Du eröffnest und pflegst im besten Falle einen DIALOG mit Menschen.
Die wollen ernst genommen werden. Sonst strafen sie dich ab!
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Lügen, verschleiern, langsame Reaktionen werbliches überreizen oder ständige Übertreibungen sind der Todesstoß für dich!
Ehrlichkeit, Fairness und der Wille, dem Kunden tatsächlich etwas zu bieten für sein Geld - das sind die altmodischen aber noch immer hoch wirksamen Schritt-macher im Social Media Erfolg.
Die Frage ist also nicht, ob du Social Media brauchst oder nicht.
Die Frage ist: nimmst du Social Media ernster als dein Wettbewerb?
Dann hättest du einen echten Vorteil. Denn für die meisten ist das noch immer ein Buch mit sieben Siegeln!
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© 2018 Thomas Eschment​
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